Biografie
Mit seinem warmen Timbre und seiner facettenreichen Darstellungskraft tritt der schwedische Bass-Bariton Eric Ander regelmäßig in mehreren von Europas wichtigsten Opern- und Konzerthäusern auf. In den letzten Jahren debütierte er an der Oper Frankfurt in Lucia Ronchettis Inferno, an De Nationale Opera in Amsterdam als Reinmar von Zweter in Tannhäuser und beim Festival d’Aix-en-Provence in Andrea Breths Inszenierung von Rihms Jakob Lenz.
In der Spielzeit 2024/25 singt er u.a. Masetto in Don Giovanni am Nationaltheater Mannheim, Händels Messiah mit Peter Whelan an der Den Norske Opera & Ballett, Bachkantaten mit La Banda bei der Residenzwoche München, sowie ein Schubertprojekt mit Damask Vocal Quartet in Normandie.
Eric Ander studierte in Stockholm und München und war Opernstudiomitglied der Staatsoper Stuttgart, wo er wichtige Erfahrungen in mehreren Rollen und Covers sammelte. Die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Christof Loy, Christoph Marthaler, Kirill Serebrennikov und Jossi Wieler prägte ihn als Darsteller und hatte maßgebliche Einfluss auf seine Sicht auf die Oper als Kunstform.
Eric Anders künstlerische Vielfältigkeit zeigt sich auch in seinen Engagements. Zu seinen Mozartpartien zählen Masetto in Don Giovanni am Staatstheater Darmstadt, sowie der Sprecher in Die Zauberflöte an der Opera-Théâtre de Clermont-Ferrand. Eine CD dieser Produktion wird 2025 vom Label Aparté veröffentlicht. Im Festspielhaus Baden-Baden verkörperte er den Titelhelden in Käpt’n Bone – eine Piratenoper (nach Rossinis L’italiana in Algeri). Er sang die männliche Hauptrolle in einer Produktion von Hasses Artaserse im MüPa Budapest, im Münchner Cuvilliés-Theater, sowie bei der Neueröffnung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth und als ”Residenzgast” an den Theatern Chemnitz war er in Neuproduktionen von Pique Dame, Un ballo in maschera und in Le nozze di Figaro zu erleben.
Als versierter Interpret zeitgenössischer Musik sang der schwedische Bass-Bariton Dantes innere Stimme in der Uraufführung von Lucia Ronchettis Inferno an der Oper Frankfurt und eine der Sechs Stimmen in Rihms Jakob Lenz an der Staatsoper Stuttgart, an der Théâtre Royal de la Monnaie, sowie an der Staatsoper Berlin. Er sang auch die Uraufführung von Rudi Springs Rückert-Liederbuch für Bass-Stimme bei den Odeon Konzerte in München und war mit Collegium Vocale Gent als einer der Reciting Soloists bei der Uraufführung von James Woods Apokalypsis beim Gent Festival und im Muziekgebouw aan t’IJ in Amsterdam zu hören.
Andere Höhepunkte als Konzertsolist waren Händels Messias bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, Bachs Kreuzstab-Kantate mit Philippe Herreweghe im Concertgebouw Brügge, Braunfels’ Passionskantate in der Liederhalle Stuttgart und Haydns Die Schöpfung mit Stockholms Kammarkör. Zudem sang Eric Ander Rossinis Petite Messe Solennelle als Stipendiat der Académie du Festival d’Aix-en-Provence und in einer konzertanten Aufführung von Rameaus Naïs unter Christophe Roussets Leitung beim Aldeburgh Festival.
Eric Ander trat bereits zusammen mit Klangkörpern wie der Staatskapelle Berlin, dem Ensemble Modern, dem Nederlands Filharmonisch Orkest, dem Münchner Rundfunkorchester, dem Staatsorchester Stuttgart, der Hofkapelle München und dem Orkester Nord auf. So arbeitete er mit Dirigenten wie Marc Albrecht, Sylvain Cambrelling, Giuliano Carella, Daniel Cohen, Georg Fritzsch, Michael Hofstetter, Ingo Metzmacher, Franck Ollu, Ulf Schirmer und Martin Wåhlberg zusammen.
Eric Ander wurde in Stockholm geboren und begann im frühen Alter mit dem Chorgesang, lernte Geige sowie später auch Bratsche. Er studierte Gesang bei Eva Larsson-Myrsten und Prof. Petteri Salomaa an der Kungliga Musikhögskolan in Stockholm und bei KS Prof. Andreas Schmidt an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Während seines Studiums dort überzeugte Eric Ander als Snaut in Obsts Solaris, in der Titelpartie in Händels Imeneo sowie als Hérode in Mariottes Salomé – für dieses Rollenportrait wurde er in der Zeitschrift Opernwelt als Nachwuchskünstler des Jahres nominiert.
Eric Ander vertiefte zuletzt sein liedgestalterisches Talent an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Lars Woldt, Prof. Rudi Spring und Prof. Fritz Schwinghammer. Seine Ausbildung wurde mit Meisterkursen bei u.a. Sergei Leiferkus, Jane Thorner, Dorothee Mields und Dietrich Henschel ergänzt.